Drogen am Steuer
THC, CBD und dein Führerschein
Du wurdest schon mal von der Polizei aus dem Verkehr gezogen und warst mit der Situation überfordert? Oder willst du dafür sorgen, dass du im Fall des Falles weißt, was zu tun ist? We got you! supHerb hat für dich den Leitfaden für eine erfolgreiche Verkehrskontrolle. In diesem Artikel gehen wir auf die Do’s und Dont’s bei polizeilichen Verkehrskontrollen ein, erklären dir, welche praktischen Übungen und Aufgaben auf dich zukommen können und geben wertvolle Tipps, worauf du achten solltest.
Disclaimer: Cannasseure wissen, dass CBD nicht psychoaktiv ist. Trotzdem möchten wir klarstellen: Besonders im Straßenverkehr ist Sicherheit aber das oberste Gebot. supHerb empfiehlt daher, dein Fahrzeug immer und ausschließlich im nüchternen Zustand zu nutzten.
Verkehrskontrolle: Do’s und Dont’s
Do
Eines gleich Vorweg: Die Polizei wird nicht umsonst “Freund und Helfer” genannt. Die meisten Polizisten in Österreich haben ein gutes Verständnis davon, was richtig und falsch ist und jagen nicht (grundlos) harmlosen Kiffern hinterher. Wie immer im Leben bestätigen aber auch hier Ausnahmen die Regel. Solltest du also an einen Ordnungshüter geraten, der keinen besonders freundlichen Eindruck macht, ist unser wichtigster erster Tipp: Bleib ruhig.
Wenn du angehalten wirst, bleibt angeschnallt im Fahrzeug sitzen und warte auf weitere Anweisungen. Gib dem Polizisten auf Aufforderung deinen Zulassungsschein und Führerschein. Außerdem: Sprich nur, wenn du gefragt wirst und antworte knapp und präzise.
Auf Fragen wie: „Haben Sie vor Fahrtantritt gekifft oder andere Substanzen zu sich genommen?“ solltest du aus Selbstschutz immer mit NEIN antworten. Merk dir: Bei einer Verkehrskontrolle stehst du nicht unter Eid. Außerdem gilt in Österreich: Du bist nicht verpflichtet, dich selbst zu belasten. Im Fall des Falles ist es Aufgabe der Exekutive, deine Schuld bzw. dein Vergehen festzustellen oder zu beweisen. Bleib also ganz entspannt und (wenn du es für sinnvoll hältst) vermittle deinem Gegenüber, dass du Ahnung von deinem Recht hast und davon auch Gebrauch machen wirst, um dich und deine Fahrerlaubnis zu schützen.
Don’t
Drogenschnelltests: Drogenschnelltests solltest du unbedingt ablehnen. Die Gefahr, dass dabei ein Fehler passiert, der zu deinem Nachteil führen könnte, ist einfach zu groß.
Harntests: Auch Urintests solltest du ablehnen. Denn die Abbauprodukte von Hanf sind recht lange im Harn nachweisbar. Du könntest bereits vor Tagen Cannabis konsumiert haben (z. B. in einem Land, in dem alle Cannabinoide und auch THC legal sind) und trotzdem würde der Harntest wahrscheinlich positiv ausfallen. Über deine Fahrtauglichkeit zum Zeitpunkt der Kontrolle geben sie also keinen aussagekräftigen Rückschluss. Je nach Regelmäßigkeit deines Konsums kann ein Urintest übrigens länger als 8 Wochen positiv sein.
Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung ist deutlich aufschlussreicher und genauer. Das kann ein Vorteil für dich sein. Wenn dein letzter Cannabiskonsum länger als 4 Stunden her ist, kann es nämlich sein, dass der Konsum im Blut gar nicht mehr nachweisbar ist. Deshalb solltest du, auch dem Amtsarzt gegenüber, immer auf einer Laboruntersuchung deines Blutes bestehen.
Übrigens: Bei einer Blutabnahme kann die Behörde dir vorläufig deinen Führerschein abnehmen. Bei einem negativen Testergebnis musst du ihn aber nach 3 Wochen wieder bekommen. Sollte dein Test positiv auf Substanzen ausgewertet werden, wirst du darüber nach einer Woche informiert. War dein Test negativ, erfährst du das erst nach 3 Wochen.
Verkehrskontrolle: Was darf die Polizei?
Bei einer Verkehrskontrolle wird deine Fahrtauglichkeit überprüft, indem du verschiedene Übungen ausführst. Welche das genau sein können, erfährst du im nächsten Abschnitt. Aber ganz egal was davon bei der Kontrolle genau auf dich zukommt: Wenn du die Übungen zum allerersten Mal absolvierst, noch dazu in Gegenwart eines Polizeibeamten und vermutlich ein bisschen nervös, können daraus ganz schöne Challenges werden. Probier die Übungen also einfach mal zuhause aus. So weißt du bereits, was dich erwarten kann und bist bei einer Kontrolle besser darauf gefasst.
Achtung: Solltest du unter einer Behinderung oder Einschränkung leiden, sag das den Polizeibeamten unbedingt bei der Verkehrskontrolle. Körperliche Leiden (z. B. Arthrose, Sportverletzungen, usw.) können dazu führen, dass du die geforderten Übungen nicht richtig absolvieren kannst – und das ganz unabhängig von deinem Bewusstseinszustand. Auf Anfrage kannst du deine Krankengeschichte, Befunde etc. im Nachhinein der Polizei übermitteln.
Übungen bei der Verkehrskontrolle
Folgende Übungen können bei einer Verkehrskontrolle durch die Polizei von dir verlangt werden. Je nach Beamten, die die Kontrolle durchführen, können die Übungen leicht abweichend oder auch Kombination von dir verlangt werden. Zusätzlich wird beobachtet, wie gut du in der Lage bist, die Anweisungen der Beamten zu verstehen und auszuführen.
- Stehe auf einem Bein und strecke das angehobene Bein gerade vor dir aus. Schließe die Augen und bleibe so stehen (ohne zu wackeln), für mindestens 30 Sekunden.
- Schließe die Augen und strecke die Arme seitlich von dir weg. Führe (mit geschlossenen Augen) die gestreckten Arme zusammen und berühre die Spitzen deiner Zeigefinger. Alternativ kann verlangt werden, dass du mit geschlossenen Augen und seitlich von dir ausgestreckten Armen abwechselnd den Zeigefinger deiner rechten und linken Hand an deine Nasenspitze führst. Dadurch sollen Feinmotorik und Koordination überprüft werden. Üblich sind 6 Wiederholungen, beginnend mit der linken Hand.
- Schließe die Augen, verschränke die Arme und neige deinen Kopf leicht nach hinten. Nun zähle leise bis 30. Bei dieser Übung sollen dein Zeitgefühl und die Balance geprüft werden.
- Du wirst aufgefordert, auf einer (imaginären) geraden Linie eine bestimmte Anzahl von Schritten zu gehen, dich dann umzudrehen und wieder zurückzugehen. Auch hierbei sollen Gleichgewicht und Koordination getestet werden.
- Du wirst aufgefordert, einem Stift oder ähnlichem Objekt mit den Augen zu folgen. Dabei soll überprüft werden, ob es zu unwillkürlichen Augenbewegungen (Nystagmus) kommt.
- Deine Pupillenreaktion auf Licht wird überprüft. Veränderte oder verzögerte Reaktionen sowie eine ungewöhnlich starke oder geringe Weitung der Pupillen können für die Beamten ein Hinweis auf Drogenkonsum sein.
supherb Tipp: Übung macht den Meister!
Du willst für den Ernstfall vorbereitet sein? Kein Problem, with a little help from your friends. Setz dich doch bei deiner nächsten Session mit deinen Freunden zusammen und spielt die Übungen gemeinsam durch. So macht das ganze nicht nur Spaß, ihr seid im Fall des Falles auch gut gewappnet.
Du brauchst rechtliche Hilfe?
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Deshalb ist es immer gut, rund um rechtliche Fragen einen Joker in der Hinterhand zu haben. Und wir haben, was das betrifft, gleich zwei Empfehlungen für dich: Die Kanzlei Machac & Häussler und den Rechtsanwalt Dr. Feigl. Damit hast du mehr als kompetente Hilfe, wenn du sie wirklich brauchst.